Upcycling Möbel selber bauen: So wird aus einem alten Holzschrank ein echtes Trendstück
Möbel selber bauen – nichts gibt dem eigenen Zuhause mehr Individualität als selbst gestaltete Interior Stücke. Wenn dabei ganz im Sinne des Upcyclings ein altes Möbelstück aufgearbeitet wird, ist das nicht nur besonders nachhaltig, sondern auch um einiges einfacher, weil mit bestehenden Elementen gearbeitet werden kann.
Wer mir auch auf Instagram folgt, der hat vielleicht mitverfolgt, dass ich vor nicht allzu langer Zeit einen Tag in Köln verbracht habe – bei dem sich alles um das Thema Farbe drehte. Denn die Marke Rust-Oleum hat mich & einige andere DIY Blogger dazu eingeladen, ihr breites Spektrum an unterschiedlichen Farben auf unterschiedlichen Objekten und Materialien auszuprobieren. Der Hintergrund ist nämlich, dass ich wenige Wochen zuvor von einer Wohnungsauflösung einen alten Küchenschrank mitgenommen hatte, aus dem ich ein neues Möbel selber bauen wollte. Ein simples Teil aus Kiefernholz, dessen Korpus sich prima als Basis für ein schickes Sideboard eignet. Und das brauchte nun dringend ein komplettes Makeover, bei dem neben einer neuen Türfront auch neue Farben eine wichtige Rolle spielten.
Unter anderem gibt es von Rust-Oleum nämlich tolle Kreidefarben. Was mich besonders an der Kreidefarbe fasziniert, ist, dass ihr sie ohne Vorbehandlung auf das Holz auftragen könnt. Das ist super, wenn man wenig Zeit hat, aber trotzdem mal etwas anpinseln möchte. Ebenso spannend finde ich von Rust-Oleum das Natürliche Effekte Terracotta Spray – es gibt jeder Oberfläche eine Struktur, die an Terrakotta erinnert. Und wie ihr ja wisst, gehört Terrakotta momentan zu meinen liebsten Materialien bzw. Farbtönen.
Mit beiden Farben – Effektspray und Kreidefarbe, habe ich vor Ort in Köln testweise einige Objekte bearbeitet und wusste ziemlich schnell: damit werde ich mein Sideboard gestalten!
Neue Front & neue Farbe
Was ich an Upcycling Projekten besonders liebe, ist, dass am Ende ein ganz neues Interior Stück entsteht, und das ohne den Aufwand, den man hat, wenn man ein ganz neues Möbel selber bauen würde. Daher bot sich der alte Küchenschrank aus massivem Holz perfekt an, um ihn als Basis für ein Sideboard zu verwenden. Genauso funktioniert aber auch ein altes Regal oder eine Kommode. Wichtig ist, dass sich sämtliche Teile wie Füße oder Fronten entfernen lassen, sich das Stück quasi komplett entkernen lässt, um nur den Korpus als stabiles Ausgangsstück für ein neues Möbel zu verwenden.
So bin ich auch hier vorgegangen: Die Tür wurde entfernt und ich habe Füße und eine neue Front hinzugefügt. Die Front habe ich dabei komplett selbst gebaut – und mit einer geometrischen Struktur versehen. Das sieht auf den ersten Blick vielleicht kompliziert aus, ist im Endeffekt aber total einfach. Ich zeige euch, wie das geht!
Upcycling Möbel selber bauen: So lässt sich der Holzschrank in ein Designer Stück verwandeln
Material
Für die Umsetzung benötigt ihr, neben eurem alten Möbelstück, folgende Materialien:
+ Rust-Oleum Kreidefarbe Möbellack in Jute
+ Rust-Oleum Terracotta Effekt Sprühfarbe
+ Platte aus MDF oder Leimholz in den für euer Möbelstück passenden Maßen
+ dünne Holzleisten mit quadratischem Grundriss (im Beispiel mit 5 mm Durchmesser)
+ Geodreieck und Bleistift
+ Cuttermesser und Schneidematte
+ Farbrolle & Pinsel
+ Malerkrepp
+ Holzleim
+ einfache Möbel-Füße aus Metall
+ Bandscharniere
+ Schrauben
+ Akkubohrschrauber
Muster vorzeichnen
Aus der MDF Platte wird einmal die neue Front. Um das geometrische Muster vorzubereiten, zeichnet ihr euch im ersten Schritt mit Hilfe von Geodreieck und Bleistift das Muster vor. Ich habe die Platte zuerst einmal in zwei Hälften und dann jede Hälfte wiederum in kleinere Abschnitte unterteilt.
Leisten kürzen
Anschließend kürzt ihr die Holzleisten auf die entsprechenden Längen. Das sollte bei dünnen Holzleisten mit einem Cuttermesser gut klappen, bei größerem Durchmesser benötigt ihr eventuell eine Handsäge.
Leisten färben
Pinselt nun zunächst die Leisten mit der Kreidefarbe ein. Ein vorheriges Abschleifen ist nicht nötig, ihr könnt die Farbe direkt mit dem Pinsel auftragen.
Schranktür lackieren
Anschließend wird, am besten mit einem Schaumroller, die MDF Platte mit der Kreidefarbe lackiert. Eventuell sind hier zwei Farbanstriche nötig. Wartet nach dem ersten Anstrich bis die Farbe trocken ist, bevor ihr den zweiten Anstrich auftragt.
Tipp: Ich habe zunächst nur eine Seite der MDF Platte lackiert (die Seite ohne die Bleistiftzeichnung). So konnte ich anschließend die Zeichnung relativ einfach auf die lackierte Seite übertragen. Natürlich könnt ihr hier aber auch mit Transparentpapier oder ähnlichem arbeiten..
Holzleisten befestigen
Habt ihr euch das Muster auf die Vorderseite der Front übertragen, dann können die einzelnen Holzleisten mit (wenig) Leim befestigt werden.
Ich bin folgendermaßen vorgegangen: Nachdem ich die Leisten angeklebt hatte, habe ich den Rest der MDF Platte, also auch die Rückseite mit der Bleistift-Zeichnung, lackiert.
Beine einsprühen
Nun fehlen natürlich noch die Beine. Ich habe hierfür simple weiße Möbelfüße aus Metall aus dem Baumarkt besorgt und sie mit dem Rust-Oleum Terracotta Spray eingefärbt.
Korpus lackieren
Während die Füße trocknen, ist nun der alte Korpus an der Reihe. Auch hier gilt wieder: Die Kreidefarbe darf direkt ohne Abschleifen aufgetragen werden. Das klappt mit der Schaumrolle ziemlich gut, für die Kanten empfiehlt es sich ein Pinsel. Und nicht vergessen: Kanten zu Flächen, die nicht eingefärbt werden sollen, unbedingt vorher mit Malerkrepp abkleben!
Beine montieren
Sind Beine sowie Korpus getrocknet, dürfen die Beine montiert werden. Markiert euch die Positionen der Löcher auf dem Holz vor und bohrt die Löcher an, bevor ihr die Beine mit den kleinen Holzschrauben befestigt.
Scharnier anbringen
Nun fehlt noch der letzte Step: Die neue Tür muss natürlich noch angebracht werden! Wer sich auskennt und die notwendigen Werkzeuge/Geräte zu Hause hat, der setzt das am besten mit Topfbandscharnieren um. Ich habe mich für eine etwas einfachere Variante entschieden, die ich bequem mit meinem kleinen Akkuschrauber umsetzen konnte: Bandscharniere, die innen an der Tür sowie außen am Korpus festgeschraubt werden.
Scharnier kaschieren
Der Nachteil bei dieser einfacheren Befestigungsweise ist natürlich, dass das Scharnier sichtbar bleibt. Aber auch hier habe ich einen Trick für euch: Schnappt euch einfach nochmal die Kreidefarbe und bepinselt das Metall in dem gleichen Farbton wie Korpus & Tür, so ist es fast unsichtbar und fällt kaum noch auf.
Und fertig ist der Schrank! Damit die Tür gut schließt, habe ich zuletzt noch kleine Magnete innen an der Tür befestigt, falls ihr noch Fragen zu diesem Schritt haben solltet, dann schreibt es einfach in die Kommentare.
Einen letzten Tipp habe ich noch für euch: Falls ihr mit der Kreidefarbe einen Esstisch oder ein ähnliches Möbelstück gestaltet, wo man auch ab und an mal ein Getränk abstellt, dann empfiehlt es sich, die Kreidefarbe nach dem Trocknen mit Möbelwachs zu polieren, denn dadurch wird die Oberfläche versiegelt und vor Wasserflecken oder anderem Schmutz geschützt.
Gefällt euch das Sideboard? Wenn ihr auf der Suche nach weiteren nachhaltigen Ideen seid, dann werdet ihr in meiner Upcycling Ecke fündig. Und wenn ihr in Zukunft keine neuen Projekte von mir verpassen wollt, dann folgt mir doch auf Facebook oder Instagram! Und kennt ihr eigentlich schon meinen YouTube Kanal?
Liebe Luisa,
das gefällt mir ausgesprochen gut. Vielleicht lasse ich mich davon für meine neues Büro inspirieren ;-).
Liebe Grüße
Liesa
Hallo liebe Liesa, ich freue mich sehr, dass es dir gefällt und bin auch schon gespannt auf dein neues Büro 😉 Liebe Grüße!
Sooo toll geworden Luisa! 😊 Jetzt kribbelt es erst recht in den Fingern meine alte Kommode zu überarbeiten! 😍
Dankeschön liebe Sabrina, und viel Spaß mit deiner Kommode 😉