Deko & Möbel zugleich – meine filigrane Garderoben-Konstruktion

Eine neue Wohnung mit neuen Möbeln einzurichten bedeutet Arbeit. Natürlich kann die Prozedur des Einrichtens an einem Tag erledigt werden. Einmal hin zum Möbelschweden und fertig. Das sieht dann natürlich auch dementsprechend aus: wie in einer Ausstellungshalle.

Eine neue Wohnung einzurichten bedeutet demnach auch: sich Zeit nehmen. Zeit ist nicht nur notwendig, um sich in Ruhe Gedanken über die eigenen Wünsche bezüglich Material und Stil zu machen. Zeit ist ebenfalls wichtig, um sich mit den ersten Möbelstücken in der Wohnung einzuleben und ein Gefühl dafür zu bekommen, was man wirklich noch braucht und was nicht. Was nützt der tolle teure Schreibtisch, wenn man doch eh viel lieber am Esstisch arbeitet?

peu à peu – so lautet mein Motto, wenn es um das Einrichten geht. Und so nimmt auch langsam meine neue Wohnung in Berlin Gestalt an. Vor kurzem ist in meinem Schlafzimmer ein neues Element dazu gestoßen: eine Garderobe aus Holz und Leder für die Wand. Natürlich selbstgebaut. Ich habe zwar einen Kleiderschrank, aber in den letzten Wochen habe ich gemerkt, dass ich zusätzlich eine Möglichkeit zum Hängen benötige, für ein paar einzelne Stücke. Gleichzeitig wollte ich es in jedem Fall vermeiden, einen zu wuchtigen Kleiderständer zu kaufen. Außerdem sollte das neue Element zu meinem selbstgebauten DIY Spiegel passen. Also gab es nur eine Lösung: Ich musste mir meine DIY Garderobe selber bauen!

Entstanden ist dabei ein filigran-leichtes Konstrukt aus Kiefernholz (da dies in meinem Schlafzimmer vorherrschend ist) und Naturleder. Ob dieses luftige Stück auch schwere Wintermäntel tragen kann, das kann ich euch nicht garantieren. Aber ein paar leichte Stücke lassen sich ganz prima damit präsentieren bzw. verwahren, wie zum Beispiel meine neue kleine Bali Tasche.

Lust bekommen aufs Nachmachen? Dann zeige ich euch, wie ihr diese leichte Garderobe selber bauen könnt. Und übrigens: Diesmal ist auch ein Youtube Video dazu entstanden!

Anleitung Garderobe selber bauen

Material:

+ 2 Rundstäbe aus Kiefernholz mit 2 cm Durchmesser und ca. 35 cm Länge
+ 1 Rundstab aus Kiefernholz mit 2 cm Durchmesser und ca. 90 cm Länge
+ 1 m Natur Lederband mit 2cm Durchmesser
+ 2 6er Holzdübel
+ 2 Holzschrauben
+ 4 Schrauben und Dübel für die Wand + 2 Buchschrauben
+ Akkubohrer
+ Tape
+ Bleistift, Zollstock
+ 2 Metall Verbindungsstücke
+ Holzleim und wenn vorhanden Zwingen
+ Schraubenzieher
+ Wasserwaage
+ Cutter und Schneidelineal
+ Lochzange

Tipp: Die Buchschrauben solltet ihr abhängig von der Dicke eures Lederbandes wählen.

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Lederriemen vorbereiten

Schneidet das Lederband mittig durch, sodass ihr zwei ca. 50 cm lange Stücke habt.

Die Riemen werden zuerst an einer Seite mit Hilfe der Lochzange gelocht. Wählt die passende Lochstärke für eure Buchschrauben.

Bildet dann mit dem Band eine Schlaufe, in der der Rundstab bequem liegen kann und locht das Band ein weiteres Mal deckungsgleich zu dem ersten Loch.

Rundstäbe vorbereiten

Zeichnet euch zunächst an den kurzen Rundstäben an beiden Seiten mittig die Position für die Löcher an.

Zuerst wird nun das Loch für den Dübel gebohrt. Markiert euch mit Hilfe des Tapes am Bohrer, wie tief das Loch werden soll (halb so tief wie der Dübel lang ist). Dann darf gebohrt werden. Achtet darauf, das Loch gerade mittig zu bohren.

Auf der anderen Seite der kurzen Rundhölzer wird das Loch für die Holzschraube vorgebohrt. Markiert euch wieder mit dem Tape am Bohrer die Länge der Schraube und los geht’s.

Auch an dem langen Rundholz werden zwei Löcher gebohrt, die jeweils 1 cm vom äußeren Rand entfernt sind und (ganz wichtig) genau parallel liegen. Ein paar Bilder weiter unten seht ihr, wie das aussieht. Die Löcher sind wieder für die Dübel gedacht und müssen dementsprechend halb so tief wie Dübel lang sind sein.

An den kurzen Rundstäben werden die metallenen Verbindungsstücke mit Hilfe der Holzschraube befestigt. Natürlich könnt ihr auch ein Stück mit mehreren Löchern verwenden, bei dem mehrere Fixierpunkte in der Wand nötig sind. Das wirkt zwar weniger dezent, ist dafür natürlich noch etwas stabiler.

Stäbe verleimen

Hier seht ihr nun, wie das Loch in dem langen Stab platziert sein muss.

Nun wird verleimt, gebt etwas Leim in das erste Loch und platziert den Dübel darin. Überquellenden Leim solltet ihr direkt mit einem Tuch entfernen. Zusätzlich könnt ihr die Dübel mit einer Zwinge fixieren, während der Leim trocknet.

Ist der Leim trocken, wird frischer Leim in das entsprechende Loch in dem kurzen Rundstab gegeben und beide Stäbe miteinander verbunden.

Geht entsprechend mit dem zweiten kurzen Rundstab vor und verbindet ihn mit dem langen Stab.

Grundgerüst an der Wand befestigen

Die nächsten Schritte habe ich etwas vereinfacht zusammengefasst: Messt euch die Löcher in der Wand an (am besten mit Hilfe einer Wasserwaage, damit die Garderobe schön gerade hängt). Bohrt die Löcher vor, gebt einen Dübel in die Wand und schraubt das Holz-Konstrukt fest.

Leder Konstruktion befestigen

Nun wird die unterstützende Leder-Aufhängung ergänzt. Befestigt das eine Ende des Lederbandes mit Hilfe der Buchschraube. Zum Verschrauben der Buchschraube empfiehlt es sich, einen Schlitz-Schraubenzieher zu Hilfe zu nehmen.

Messt euch dann an der Wand an, wo die Lederbänder befestigen werden, bohrt ein Loch, steckt einen Dübel hinein und befestigt die Lederaufhängungen mit einer Schraube in der Wand. Ich habe das Loch so gewählt, dass die Lederbänder nur leicht gespannt sind.

Fertig! Nun darf die Garderobe bestückt werden. Wie oben bereits erwähnt, würde ich sie nicht allzu sehr belasten. Wenn ihr das Holzgerüst mit mehreren Fixierpunkten an der Wand befestigt, dann könnt ihr sie aber dementsprechend auch stärker belasten.

Gefällt euch die Idee? Wer von euch hat jetzt ebenfalls Lust bekommen, eine solche DIY Garderobe selber zu bauen?

Wenn ihr genauso wie ich ein großer Fan vom Basteln mit Holz seid, dann schaut mal HIER. Und wer nach weiteren DIY Interior Ideen sucht, der wird in meiner DIY Möbel Ecke fündig. Und wenn ihr in Zukunft keine neuen Projekte von mir verpassen wollt, dann folgt mir doch auf Facebook oder Instagram!